Gewalt, Sucht und Extremismus von und unter Schülerinnen und Schülern vorzubeugen, ist ein wichtiger Bestandteil des Schulentwicklungsprozesses der Ederseeschule Herzhausen. Im Rahmen eines pädagogischen Nachmittags bildeten sich die Kolleginnen und Kollegen nun zum Thema Rechtsextremismus fort.
Es gehört zum Bildungs- und Erziehungsauftrag hessischer Schulen, Schülerinnen und Schüler dazu zu befähigen, Menschen anderer Herkunft, Religion und Weltanschauung vorurteilsfrei zu begegnen und somit zum friedlichen Zusammenleben verschiedener Kulturen beizutragen sowie für die Gleichheit und das Lebensrecht aller Menschen einzutreten.
Die Präventionsbeauftragte, Frau Schimana-Schreiber, und die Schulsozialarbeiterin, Frau Hofmann, sind mit der Fortschreibung des ganzheitlichen Präventionskonzepts der Ederseeschule betraut und hatten die pädagogische Fachstelle Rechtsextremismus, rote linie, zu dem pädagogischen Nachmittag eingeladen. Herr Niebling und Herr Reuter schulten das 27köpfige Kollegium im Rahmen eines zweieinhalbstündigen Vortrags, in den die Lehrkräfte immer wieder aktiv einbezogen wurden.
Praxisnah sprach Herr Niebling unterschiedliche Ebenen an: rechtsextreme Äußerungen, das Zeigen verfassungsfeindlicher Symbole und der Transport rechtsextremen Gedankenguts über digitale Medien durch Schülerinnen und Schüler. Für Schulen stelle sich immer die Frage, was man tun könne, wann und wie.
Mit einem differenzierten Blick aufs Ganze solle man unaufgeregt aufmerksam bleiben und sich nicht darauf beschränken, auf etwas zu reagieren. Identitätsfragen solle man zum Thema machen und dabei das „Wir-gegen-Die“ auflösen. Bei eskalierenden Entwicklungen seien aber auch Sanktionen anzudrohen oder umzusetzen. Dies seien einige Antworten auf das „Was zu tun ist“.
Die Rote Linie empfehle Schulen ein klares, einheitliches Vorgehen abzusprechen, die Partizipation der Schüler, z. B. der Schülervertretung, zu gewährleisten, das Thema in den Unterricht einzubinden, externe Angebote zu nutzen, Ressourcen der Schule bereitzustellen, Aktivitäten an der Schule durchzuführen und gegebenenfalls das Leitbild der Schule anzupassen.
Eine siebenköpfige Lehrer-Arbeitsgruppe wird zeitnah Vorschläge zu einem klaren und einheitlichen Vorgehen erarbeiten und diese in Absprache mit der Schulleitung dem zuständigen schulischen Gremium zu Aussprache und Abstimmung vorlegen. Darüber hinaus wird das Thema Rechtsextremismus bei der Leitbildentwicklung der Ederseeschule im Rahmen der Fortschreibung des Schulprogramms berücksichtigt.
Unser Foto zeigt von links nach rechts: Torsten Niebling, Andreas Reuter (beide rote linie), Frau Schimana-Schreiber (Präventionsbeauftragte der Ederseeschule), Frau Hofmann (Sozialarbeiterin der Ederseeschule)