Auch in diesem Jahr gestalteten wieder Schülerinnen und Schüler der Ederseeschule Herzhausen eine Veranstaltung aus Anlass des Gedenktags an die Opfer des Nationalsozialismus (27.Januar, Tag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz) in der Synagoge in Vöhl.
Zum dritten Mal stand die Veranstaltung unter der Überschrift „Der Opfer gedenken – die Demokratie feiern“
Wie bereits in den vergangenen zwei Jahren war das Thema ein Artikel des Grundgesetzes, in diesem Jahr der Artikel 3. Dieser konzentriert sich auf die Gleichheit aller Menschen.
Themenschwerpunkte, an denen die 8. Jahrgangsstufe im Projektunterricht mit ihren Klassenlehrkräften Olaf Berg und Christiane Schimana-Schreiber gearbeitet hatten, waren die Gleichheit der Geschlechter und die Gleichwertigkeit aller Menschen, egal, welcher Herkunft, welcher Religion oder ob eine Behinderung vorliegt. Bei ihrer Recherchearbeit untersuchten die Schüler, wie die Nationalsozialisten diese Rechte außer Kraft gesetzt hatten.
Dabei wurde das Bild der Frau und dessen Veränderung im Lauf des 20. Jahrhunderts erforscht und auf Plakaten festgehalten.
Beim Unterpunkt Herkunft konnten sich die Arbeitsgruppe auf ein lokales Thema beziehen: Den Gedenkort Polenkreuz nahe ihres Schulorts kannten die Jugendlichen bereits, nun erforschten sie die Geschehnisse um den 19. Dezember 1942, als dort „Auf dem Knapp“ sechs unschuldige polnische Zwangsarbeiter einem Sühnemord zum Opfer fielen.
Der als „Prediger von Buchenwald“ bekannt gewordene Pfarrer Paul Schneider, der 1937 von den Nazis im Konzentrationslager Buchenwald ermordet wurde, stand im Fokus einer weiteren Arbeitsgruppe.
Eine andere Gruppe hatte sich des Themas Euthanasie angenommen. Dem Vernichtungsprogramm der Nazis steht heute der wertschätzende Umgang mit den Menschen mit Beeinträchtigung gegenüber. Beispielhaft dafür wurde die Lebenshilfe-Einrichtung vorgestellt.
Zu allen Themenbereichen waren eindrucksvolle, abwechslungsreich gestaltete Plakate entstanden, die den Besuchern einen guten Überblick verschafften. Natürlich waren Schülerinnen und Schüler vor Ort und standen Rede und Antwort, so dass der Raum mit vielen lebhaften Gesprächen erfüllt war.
Zum Abschluss würdigten die Achtklässler die Demokratie, indem sie den Halbsatz „Demokratie ermöglicht mir….“ mit ihren eigenen Schwerpunkten beendeten. Der Aufforderung an das Publikum, ebenfalls ihre eigenen Ideen aufzuschreiben, folgten einige gern und es entstand ein Puzzle der Würdigung unserer Demokratie.
Am Ende der Veranstaltung dankte der erste Vorsitzende des Synagogenvereins Karl- Heinz Stadtler den Akteuren des Abends und überreichte kleine Präsente. Er zeigte sich von der Leistung der Schülerinnen und Schüler sehr beeindruckt und hob den Wert der Aufarbeitung der geschichtlichen Ereignisse während des Nationalsozialismus hervor.
Bericht: Frau Schimana-Schreiber
Foto: Waldeckische Landeszeitung